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Patenbitten

Am 2. Oktober 2023 folgte der nächste Höhepunkt auf dem Weg zu unserm 150-jährigen Gründungsfest: Das Patenbitten in Lederdorn.

Zeitungsbericht des Bayerwald Echo, Ausgabe Ost, vom 4.10.2023:

Feuerwehr Runding hat zwei Patenvereine

Vor der Übernahme des Ehrenamtes wurden Wissen, Geschick und Ausdauer des Festvereins getestet

Runding. Garant für ein zünftiges Zeltfest ist ein guter Patenverein. Während die Reihen der Mitglieder des Jubelvereins beim Fest oft wegen vielerlei Arbeitseinsätzen gelichtet sind, hält der Patenverein die Stellung und sorgt für gute Stimmung. Die Rundinger Feuerwehr will im nächsten Jahr ihren 150. Geburtstag vom 6. bis 10. Juni gebührend feiern. Dass für das Amt des Patenvereins nur die Lederdorner infrage kommen, stand für sie von Anfang an fest, da sich beide Vereine seit Jahrzehnten bei großen Veranstaltungen zur Seite stehen. Vor rund einem Monat konnte man beim Honoratiorenbitten bereits erfolgreich wichtige Ämter besetzen: Festbraut Lena Kolbeck, Festmutter Sonja Griesbeck, Schirmherr Franz Kopp und Ehrenschirmherr Markus Griesbeck sagten zu, die Jubelwehr zu unterstützen.

Einzug mit Marschmusik
Das konnten sie am Montagabend gleich unter Beweis stellen, als sie mit rund 120 Frauen und Männern der FFW Runding vom Lederdorner Ortseingang aus mit zünftiger Marschmusik Richtung Gerätehaus zogen. Voran schob Bürgermeister und Schirmherr Franz Kopp nach altem Brauch einen hölzernen Schubkarren samt Bierfass der Rundinger Schlossbrauerei, die auch das Festbier zum Jubiläum liefern wird.
Am Gemeinschaftshaus warteten die Feuerwehren Lederdorn und auch Niederrunding, denn letztere sollte an diesem Abend ihr „Ja“ zur Übernahme der Ehrenpatenschaft geben. Solche Zusagen werden aber nicht leichtfertig getroffen, der Jubelverein wird zuerst auf Herz und Nieren geprüft.
Festleiter Hubert Scheubeck eröffnete in Reimform die Verhandlungen: „Vo Runding san mia owakemma heit, zu unsere Lederdorner Nachbarsleit. Mia ham uns mit Eich zamma- bstellt, weil uns zu unserem 150-jährigen Gründungsfest no allawei da Patenverein fehlt.“ Nach den einzelnen Anfragen durch Festleiter Marco Greil, Festmutter, Festbraut, Schirmherr, Ehrenschirmherr und die Vorstandschaft erklang im Chor die eindringliche Bitte: „A bissl a Buaß, des sehn ma ja ei, a wengl uns tratzn, des deaf scho sei. Doch frong ma mia, is de Sach jetzt klar? Machts ihr uns an Paten? Dann sagts allzam Ja!“
So einfach ging das nicht, das machte der Lederdorner Vorsitzende Markus Weber mit seinen Führungskräften den Bittstellern in Versform deutlich. Erst waren knifflige Aufgaben zu lösen. Das Zusammentreffen beim Bitten war ein Treffen unter Freunden, das konnten die Rundinger beim ersten Spiel beweisen. Bei einem Quiz mussten vier auf der Schulbank Fragen über die FFW Lederdorn beantworten. Die Rundinger schlugen sich wacker, konnten jede Frage richtig beantworten und auch bei Schätzfragen waren sie sehr nahe dran. Das detaillierte Wissen von Marco Greil sorgte für Staunen: „Euer erstes Fahrzeug war ein Ford Transit, ein Tragkraftspritzenfahrzeug, das nach Birnbrunn verkauft wurde.“ Im Anschluss war das Geschick von Festmutter Sonja Griesbeck, Festbraut Lena Kolbeck und Festleiter Hubert Scheubeck gefragt. Bekanntermaßen nennen die Rundinger die Lederdorner „Erdäpfelbousser“, während die Rundinger von ihren Nachbarn als „Rübenstutzer“ bezeichnet werden. Die Aufgabe war, rohe Kartoffeln zu schälen und dann die zu Kegeln geschnitzten Rüben mit den Kartoffeln umzuschubsen. Unter den Anfeuerungsrufen ihrer Kameradinnen und Kameraden legten sich die drei ins Zeug, und Sonja Griesbeck schaffte es, alle Kegel innerhalb des Zeitlimits flachzulegen. Ihre beiden Mitstreiter müssen pro stehengebliebener Rübe Biermarken zum Fest zahlen.
Eine Dose auf dem Feuerwehrhelm war Transportmittel für das dritte Spiel. Die Kommandanten Sebastian Greil und Daniel Karl schoben zwei junge Feuerwehrdamen in Schubkarren über einen Parcours. Am Ende der Strecke hieß es Kopf in den Nacken, damit das Wasser treffsicher auf der mit Teelichtern geformten 112 landete. Nachdem auch dieses Spiel erfolgreich gemeistert war, gab es vom künftigen Patenverein ein „Ja“.

Großer Jubel nach Zusage
Doch auch die Niederrundinger Feuerwehr wollte ihre Zusage nicht leichtfertig treffen. Vorsitzender Dennis Ertl nannte die Aufgabe: Drei Bierkrüge müssen mittels zwei C-Schläuchen gefüllt werden. Damit dies klappte, waren alle Rundinger in Bewegung und packten mit an. Am Ende wurden unter großem Jubel die zwei Zeltschilder mit der Aufschrift „Patenverein“ übergeben, samt Blumen für die Damen und Hochprozentigem für die Schirmherren. Dank galt Emma Bergbauer, die beim 150-Jährigen die Lederdorner als Patenbraut unterstützen wird. Im Anschluss ging es zur Halle der Familie Böhm in der Ortsmitte, wo bei Musik der Lumpen auf ein tolles Fest im nächsten Jahr angestoßen wurde. cmi

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